Das Tagebuch des Peter Penacka [Hanack]

 
Sonntag, 12. Januar 2003

Peter Penacka, 12. Januar 2003 um 00:00:00 MEZ

Neue Projekte


Wenn ich mich selbst in einem Wort beschreiben müsste wäre ich ein Sozialforscher. Das neue Projekt bezieht sich auf dieses Themengebiet, speziell jedoch auf Menschen durchschnittlichster Art. Diese stellen für jeden Sozialforscher ein Höchstmaß an Anspruch dar.

Der sozusagen "normale" Mensch ist zwischen 0 und 100 Jahren alt, nimmt Flüssigkeit und Nahrung zu sich, hat in irgendeiner Weise Kontakt zu anderen "normalen" Menschen und schaut Fernsehen. Bei dem Projekt geht es darum Leute mit durchschnittlichen Ambitionen den Regeln der Kontroversität und der kausalen Unbestimmtheit zu unterwerfen. Damit wird sowohl das Weltbild, die Ideologie und das Sozialverhalten des Forschungsobjekts soweit verändert, dass er sich in seiner eigenen Welt nicht mehr zurechtfindet und einen anderen Lebensweg findet.

Als erstes fing ich damit an in der Fussgängerzone die Leute zu befragen. Die erste Frage lautete: "Finden Sie, dass eine individuelle Persönlichkeit wichtig für einen Menschen ist?" Nach weiteren Fragen in die gleiche Richtung schwenkten die Fragen in Richtung Selbstvorwurf: "Schauen Sie, genauso wie die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung, täglich fern?" und "Haben Sie, wie jeder andere Deutsche auch, eine Vorliebe für Fußball?" Nach einigen von diesen Fragen wurden die Leute sauer, vermutlich deswegen, weil sie begannen zu verstehen, dass sie nicht anders seien wie der Rest und dass sie nichts Besonderes seien. Das nennt man: den Leuten einen Spiegel vorhalten. Als zweite Feststellung war zu beobachten, dass eine zeitweise Resignation eingetreten ist. Meine Forschungen in diese Richtung werden natürlich zu gegebenen Zeitpunkten fortgesetzt.



 

 
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HanackNET wieder online


Seit einiger Zeit lief ja auf der Seite für die Members of Hanack nichts mehr. Doch nun ist wieder einiges los: www.hanack.net  ...

Das Tagebuch


Wie wird eigentlich Geschichte geschrieben? Die Antwort - glaubt man den Geschichtslehrern in der Schule - lautet: Gewinner schreiben Geschichte. Dieses Tagebuch ist sozusagen der erste Versuch, eine einseitige [wer kann schon behaupten neutral zu sein?], aber immerhin im Laufe des Prozesses geschriebene Dokumentation zu sein. Ob dann in Geschichtsbüchern anders darüber geschrieben wird, ist eine andere Geschichte (man bemerke das Wortspiel ;-). Doch immerhin kann man dieses Tagebuch nicht verbrennen. Neu ist an diesem Tagebuch vor allem, dass immer wieder auch wirre Dinge aufgeschrieben werden. Das ist meiner Meinung nach wichtig, da genau diese Dinge oftmals wichtiger zur Entscheidungsfindung sind, als das offensichtlich Wichtige. Das Verhältnis der Dinge zueinander kann man also nur korrekt beschreiben, wenn man möglichst viel und möglichst zeitnah davon wiedergibt. All das kann die Geschichtsforschung nicht leisten,... ...
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Nun ja, erste Erfolge erzielt man mit Einzelaktionen. Und deswegen: Peter war heute wieder auf Tour. Es wurde ein Flashmob auf die Beine gestellt. Und das ging so: In einer Straßenbahn standen plötzlich alle Leute auf und rannten wild von dem Zuganfang bis zu dessen Ende. Dass das ein Chaos ergab ist auch klar. Und dass einige sich gegenseitig anrempelten auch. Was nicht klar ist, ist dass Flashmobber eigentlich auch nur Marionetten sind. Im Grunde sind sie genauso vorhersagbar wie ein ausgelatschter Turnschuh. Zuerst war das Rempeln noch ok, später ärgerten sich einige darüber. In diesem Moment ist es wichtig das Feuer zu entfachen. Dazu reichen wenige und kleine Dinge. In diesem Fall musste ich nur auf den Knopf drücken, der die Tür öffnet und laut schreien: "Machts gut ihr Idioten". Und... ...

Erste Vorbereitungen


Heute gab es einige zwielichte Gespräche mit noch zwielichtigeren Personen. Dabei wurden mehrere Termine, sogenannte Aktionen, vereinbart. Die Aktionen sollen Grundlage für eine erste Menschenwelle revolutionärer Gedankenmodelle sein. Im Fokus stehen hier natürlich die Verbreitung von Hanack und das Entwickeln einer neuen inneren Persönlichkeit. In einer praktischen Ansicht gewinnt man so eine euphorische Note. Diese wiederum hilft die Gedankenmodelle weiterzuentwickeln. Und die Entwicklung der Gedankenmodelle ist der Weg, der wiederum, laut Gandi, das Ziel ist. Dummerweise muss man einen ersten Schritt machen, um sich auf den Weg zu begeben. Deswegen die Vorbereitungen.  ...

Die Mission startet


Methoden, welche als Methode bekannt sind, sind prädestiniert zu scheitern. Bekanntes ist prädestiniert zum scheitern. Deswegen muss die Mission unbekannte Element enthalten, oder, noch besser, ausschließlich aus unbekannten Elementen bestehen. Erfolg oder Misserfolg hängen somit unter anderem davon ab, ob und wie die Komponenten an sich erfolgreich sind. Ein Puzzelstück passt in das Nächste und das Nächste in das übernächste. Passen die einzelnen Puzzelstücke, so ist ein Erfolg wahrscheinlich. Doch wenn der Erfolg der einzelnen Puzzlestücke nicht sichtbar ist, und wenn nur der Erfolg des Ganzen eintritt, so hat man mehrere entscheidene Vorteile: Zum ersten hat man Zeit. Niemand drängt, fordert sofortige Lösungen oder erklärt die Mission vorzeitig für gescheitert. Erkennt zweitens der Gegner deine Absicht, kann er entgegenwirken. Jede Anstrengung deinerseits wird doppelt mühsam. Die Unkenntnis des Gegners spielt damit eine... ...
 
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